Morbus Parkinson

Wie entsteht Morbus Parkinson?

Die Anzahl der Nervenzellen nimmt mit dem Alter ab. Bei der Erkrankung Morbus Parkinson wird dieser Abbau der Zellen beschleunigt. Bei dem Abbauprozess sterben jene Nervenzellen im Gehirn ab, die für die Bildung des Botenstoffes Dopamin zuständig sind. Das hat zur Folge, dass aufgrund des Dopaminmangels eine Bewegungsstörung entsteht. Der Körper versucht zunächst das fehlende Dopamin auszugleichen, daher wird Parkinson oft nicht gleich zu Beginn erkannt. Warum genau es zu der Zerstörung der Nervenzellen kommt, ist noch unklar. Faktoren wie Alter, genetische Bedingungen oder der Einfluss von Umweltbelastungen scheinen die Entstehung von Parkinson zu begünstigen.

Wozu braucht der Körper Dopamin?

Am Beginn jeder einzelnen Bewegung steht ein Nervenimpuls. Dieser regt die Zelle an, um den chemischen Botenstoff Dopamin freizusetzen. Das freie Dopamin löst nun in der Nachbarzelle wiederum den Reiz aus, Dopamin auszuschütten. Das Ganze führt zu einer Kettenreaktion aus Nervenimpulsen, die dafür sorgen, dass wir Bewegungen ausführen können, wie zum Beispiel das Bein heben.

Welche Symptome bei Morbus Parkinson?

Morbus Parkinson kann die unterschiedlichsten Symptome aufweisen. Oft treten erste Anzeichen wie Schlafstörungen oder Verminderung des Geruchssinns bereits Jahre, teils Jahrzehnte vor den klassischen motorischen Symptomen auf. Häufig steht am Anfang der Krankheit Parkinson eine Kombination aus Schmerzen, allgemeine Verlangsamung und Vitalitätsverlust. Des Weiteren kann es auch zu Verhaltensänderungen kommen. Parkinson ist eine Krankheit mit vielen Gesichtern, daher variieren die Beschwerden der Krankheit von Patient zu Patient.

Vier Hauptbeschwerden („motorische Symptome“)

“Ich werde immer langsamer!” (Bradykinese):

Alltägliche Bewegungen dauern länger, sind blockiert oder insgesamt eingeschränkt. Betroffen davon können alle Körperregionen sein.

“Ich bin so steif.” (Rigor):

Hauptsächlich Beugemuskeln (z.B. der Bizeps oder der Hüftbeuger) spannen sich anhaltend und willkürlich an. Das führt zu einer zunehmenden Steifigkeit.

“Ich zittere.” (Tremor):

Die Muskeln beginnen zu zittern. Dies zeigt sich deutlich in Ruhepositionen, nicht jedoch im Schlaf. Betroffen sind vor allem die Hände, seltener auch die Füße.

“Meine Haltung ist unsicher.” (posturale Instabilität):

Die Fähigkeit, den Körper auszubalancieren, nimmt ab. Damit verbundene Gang- und Haltungsstörungen zeigen sich im Stehen und bei Tempo- und Richtungswechsel.

Weitere Symptome einer Erkrankung sind häufig auch:

 

Körperliche Symptome

  • Blasenprobleme
  • kleine und undeutliche Handschrift
  • leise und undeutliche Aussprache
  • reduzierte Mimik
  • Schwankungen des Blutdrucks
  • Schluckbeschwerden
  • (teilweiser) Verlust der Riechfähigkeit
  • vermehrtes Schwitzen oder Frieren
  • Verstopfung oder Übelkeit

Neurologische Symptome

  • psychische Veränderungen
  • Tagesmüdigkeit
  • Schlafstörungen, insbesondere auch Schreien, Lachen, Umsichschlagen während des Schlafs (sog. REM-Schlafstörungen)

Wie wird Parkinson diagnostiziert?

Morbus Parkinson hat viele Gesichter. Zu Beginn der Erkrankung ist die Diagnose Parkinson nicht immer einfach. Sollten Parkinson Symptome bemerkbar sein, wenden Sie sich am besten an einen Facharzt für Neurologie. In manchen Krankenhäusern gibt es Spezialambulanzen für Bewegungsstörungen, wo Parkinson-Experten zu finden sind. Ein ausführliches Gespräch bildet die Basis der Untersuchung, verbunden mit motorischen Tests, wie einer Ganganalyse oder einer Handschriftenprobe. Bildgebende Verfahren, wie eine Computertomografie, helfen, die Diagnose zu untermauern.

Wie entwickelt sich Parkinson?

Zu Beginn der Parkinson Symptome lassen sich diese mit einer oralen Therapie gut in den Griff bekommen. Da die Symptome hier kaum mehr bemerkbar sind, sprechen Fachleute auch von der „Honeymoon-Phase“. Mit Fortschreiten der Krankheit Parkinson ist eine laufende Kontrolle sowie das Anpassen der Therapie an die Bedürfnisse der Patienten regelmäßig notwendig.

Die Krankheit schreitet bei jedem Einzelnen unterschiedlich voran. Jedoch gleich ist, dass die Bewegungsstörungen zunehmen und auch die nicht-motorischen Symptome auftauchen. Parkinson breitet sich nach und nach im ganzen Körper aus. Schnelle Bewegungen sind oftmals nicht mehr möglich und die Füße scheinen nahezu am Boden zu kleben. Rasches Losgehen, abruptes Bremsen oder ruckartiges Umdrehen werden schwieriger. Die Körperhaltung wird zunehmend instabiler, Stolpern und Stürzen kommen immer vermehrt vor. Das typische Zittern der Hände oder Beine wird immer sichtbarer und zum ständigen Begleiter der Betroffenen.

Wie äußert sich fortgeschrittener Morbus Parkinson?

Als charakteristisches Anzeichen gelten Wirkschwankungen, die durch den Wechsel zwischen Phasen guter Symptomkontrolle (ON-Phasen) und solchen mit Wiederkehr bzw. Verschlechterung von motorischen Parkinson Symptomen (OFF-Phasen) gekennzeichnet sind. Zusätzlich bringt die orale Medikation oft nicht mehr so rasche Besserung wie bisher oder die Zeitspanne der Wirkung verkürzt sich. Die Kombination unterschiedlicher Medikamente oder die Steigerung der Dosis können zu einer erneuten Besserung der Parkinson Erkrankung führen. Leider verliert die orale Medikation mit der Zeit ihre Wirkung. Ab diesem Zeitpunkt wird von fortgeschrittenem Parkinson gesprochen. Damit die besten Therapieergebnisse erzielt werden können, ist es wichtig, den behandelnden Neurologen bei Veränderungen der Symptomatik umgehend zu informieren und mit ihm weitere Therapien zu besprechen.

Neurologen finden

Der Schlüssel zu einer guten Parkinson Therapie ist die Zusammenarbeit mit einem Neurologen des Vertrauens. Gibt es Experten in Ihrer Nähe?